Im Bereich der Digitalisierung ist die Baubranche konservativer und langsamer als andere Branchen. Berufsfelder, welche stark datenbasiert arbeiten, wie z.B. die Meteorologie, das Bankenwesen oder das Gesundheitswesen, können KIKI Künstliche Intelligenz-Technologien bereits effektiver für zusammenhängende Prozessabläufe nutzen. Aktuell sind generative KI-Anwendungen, die aus Dateneingaben („Prompts“) Texte und Bilder erstellen, am häufigsten verbreitet. Darüber hinaus gibt es Plug-Ins und Softwarelösungen, die bereits in der Architektur einsetzbar sind und für einzelne planerische Aufgabenfelder zur Anwendung kommen. Folgende Anwendungsfälle für KI-Technologien in der Planung gibt es bereits bzw. sind in der Entwicklung:
- Text-Generatoren für Recherchen, Ausschreibungen, Öffentlichkeitsarbeit, etc.
- Bild-Generatoren für Ideenfindung, Entwurf, Visualisierung, etc.
- KI für Simulationen und Optimierungen (Klima-, Belichtung-, Wind-, Verkehrsanalyse, Energiebilanz, etc.)
- KI für Variantenerstellung (Fassaden, Grundrisse, etc.) und Machbarkeitsstudien (Flächenpotentialanalysen, Kostenschätzungen, etc.)
- KI für Bestandserfassung und Modellerstellung
- KI für Schadensaufnahme und Risikovorhersage
- KI für Überwachung und Dokumentation in der Bauausführung
- KI in der Baurobotik (Produktion, Montage, Vermessung, etc.)
- KI in der Planprüfung und in der Baugenehmigung
- KI in der Gebäudeautomation für Optimierung des Betriebs
Bei den bestehenden Anwendungen ist allerdings erkennbar, dass die durch KI erzeugten Resultate oftmals Unschärfen aufweisen oder fehlerbehaftet sind. Resultate bedürfen daher weiterhin der menschlichen Qualitätskontrolle und Korrektur und bieten vor allem eine erste Orientierung. Insofern sollten KI-Technologien, berufspolitisch gesehen, nur als Assistenzsysteme verstanden und angewendet werden, sodass finale Entscheidungen immer beim Menschen verbleiben.