Eurocodes

Europaweite Bemessungsregeln im Bauwesen

Die Europäische Kommission hatte im Jahre 1975 ein Aktionsprogramm zur Beseitigung von Handelshemmnissen im Baubereich beschlossen. In diesem Zusammenhang ergriff sie auch die Initiative zur Harmonisierung der technischen Regeln im Bereich baulicher Anlagen. In den 1980er Jahren entstand so die erste Generation der Eurocodes für den konstruktiven Ingenieurbau. 1989 übertrug die Kommission diese Aufgabe an CENCEN , der Europäischen Normungsorganisation. Die Eurocodes sollten als Grundlage einheitlicher europäischer Bezugsdokumente gelten u. a. als Vertragsgrundlagen für Ingenieur- und Bauleistungen sowie als gemeinsame Grundlage für die harmonisierten Produktnormen und europäischen technischen Zulassungen für Produkte. Zehn neue europäische Normen für die Auslegung von Bauwerken sollen laut Vorstellungen der EUEU Europäische Union-Kommission ab 2010 die Geschäftstätigkeit im Baugewerbe weiter voranbringen. Damit wird ein gemeinsamer und einheitlicher europäischer Normungsrahmen für die Konstruktion von Bauwerken des Hoch- und Tiefbaus vorliegen. Die Eurocodes wurden 2007 vom Europäischen Komitee für Normung, kurz CEN veröffentlicht. Es handelt sich um Normen, die bestimmte technische Aspekte betreffen, als Beispiele seien etwa Wärmeschutz, Gebrauchstauglichkeit, Standsicherheit, Brandverhalten, Robustheit und Dauerhaftigkeit genannt. Mit den Eurocodes werden gemeinsame technische Grundsätze für die Auslegung von Bauwerken in den Mitgliedstaaten eingeführt. Die Bestimmung des Sicherheitsniveaus von Bauwerken, einschließlich der Aspekte „Dauerhaftigkeit“ und „Wirtschaftlichkeit“, liegt weiterhin im Hoheitsbereich der einzelnen Mitgliedstaaten. Ingenieuren, Bauunternehmen, Konstrukteuren und Herstellern sollen sie ungehinderten Zugang zum EU-Binnenmarkt ermöglichen. Das langfristige Ziel der EU ist es, die Ausdehnung des Gegenstandsbereichs der Eurocodes auf Nachhaltigkeitsaspekte wie Umweltschutz, Ressourceneinsatz, Energieeinsparung, Gesundheitsschutz und Sicherheit auszuweiten.

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