In der europäischen Klimaschutzpolitik steht der Bausektor im Fokus vieler Betrachtungen. Als regeneratives Wirtschaftssystem, in dem Ressourcen und Energieverbrauch minimiert werden sollen, ist der Bausektor ein wichtiger Pfeiler der Kreislaufwirtschaft.
Die Europäische Kommission hat in Zusammenarbeit mit Interessenvertretern des Gebäudesektors einen freiwilligen Bewertungsrahmen für die Umweltleistung von Gebäuden entwickelt.
Die Kernindikatoren, die sogenannten „Levels“, die in diesem Rahmen zusammengefasst wurden, sollen Aufschluss über die Ressourceneffizienz von Gebäuden geben. Ziel des Bewertungsrahmens ist, in einer „europäischen gemeinsamen Sprache“ die Umweltleistung von Gebäuden zu überprüfen, vergleichbare Informationen über die Nachhaltigkeit von Gebäuden zu geben und darzulegen, inwieweit Verbesserungen durchgeführt werden können.
Es geht um die Überprüfung der Treibhausgasemissionen im gesamten Lebenszyklus des Gebäudes, ressourceneffiziente Materiallebenszyklen, effiziente Nutzung von Wasserressourcen, gesunde und komfortable Räume, Anpassung und Widerstandsfähigkeit des Gebäudes gegenüber dem Klimawandel, die Kosten des gesamten Lebenszyklus und den Wert des Gebäudes. Level(s) richtet sich als freiwilliges Instrument auch die Architektenschaft und kann in Planungsprozessen angewendet werden.
Nach einer zweijährigen Testphase und der anschließenden Auswertung, welche im September endete, wurde am 14. Oktober die endgültige Fassung von Level(s) veröffentlicht. Die BAKBAK Bundesarchitektenkammer hat sich in enger Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Baden-Württemberg und dem Architects’ Council of Europe (ACEACE Architects’ Council of Europe Conseil des Architectes d’Europe) an der Testphase beteiligt und eine Stellungnahme mit Vorschlägen zur Verbesserung des Tools verfasst. Ihre Vorschläge – so wie eine einfachere Handhabung und die Freiwilligkeit des Tools – sind in die endgültige Fassung eingeflossen. Das Handbuch wurde überarbeitet und benutzerfreundlicher gestaltet, so sind jetzt beispielsweise Schritt-für-Schritt-Anleitungen eingearbeitet. Zudem wurde die Möglichkeit geschaffen, Gestaltungsprinzipien in den Baukonzepten und Bauaktivitäten für jeden Indikator anzuwenden.
Damit soll eine qualitativ hochwertige Nutzung von Level(s) auch in den frühen Phasen der Gebäudeplanung möglich sein. Ebenso kann Level(s) flexibel ganz oder teilweise angewendet und mit anderen Zertifizierungsangeboten, wie z.B. dem der DGNBDGNB Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V., kombiniert werden.