Der Architects’ Council of Europe (ACEACE Architects’ Council of Europe Conseil des Architectes d’Europe) organisierte im Rahmen seiner Generalversammlung am 20. und 21.4. in Brüssel eine Pecha Kucha-Runde zur Vorbereitung von Positionen für die Wahlen des Europäischen Parlaments im Mai 2019.
Alle Länderdelegationen präsentierten innerhalb von drei Minuten die aus ihrer Sicht wichtigsten Herausforderungen und Ziele für den Berufsstand der Architekten.
BAK-Vizepräsident Prof. Niebergall trug die Position der deutschen Delegation vor. Vor dem Hintergrund der schnellen Entwicklung der Digitalisierung unterstrich er, dass es notwendig sei, deren Chancen zu nutzen und BIM als festen Bestandteil in die anerkannten Fortbildungsprogramme der Architektenkammern aufzunehmen. BIM sollte als kostenlose Anwendung europaweit zur Verfügung gestellt werden. Zum Thema Klimawandel forderte er mehr Deutlichkeit für den Beitrag der Architekten, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Auch für den Bereich Barrierefreiheit sollte die Expertise der Architekten bei der Entwicklung von Lösungen weiter herausgestellt werden.
Aus Sicht der deutschen Delegation sollten die Europäischen Institutionen und der ACE sich für die Einbeziehung der Expertise des Berufsstands und eine ausgewogene Regulierung einsetzen. Der Marktzugang von kleinen und mittleren Planungsbüros sollte verbessert werden. Als weitere Punkte nannte er die Aspekte der Qualitätssicherung im öffentlichen Vergabewesen, qualitative Baukultur und Transparenz im Gesetzgebungsprozess.
Die Beiträge der Länderdelegationen machten die unterschiedlichen rechtlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten für Architekten in Europa deutlich. Dennoch kristallisierten sich gemeinsame politische Anliegen des Berufsstandes heraus, so etwa das Eintreten für Baukultur und bezahlbaren, qualitätvollen Wohnraum oder der Beitrag der Architekten zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele. Die Delegationen waren sich ferner einig, dass eine Debatte über die Zukunft des Berufsstandes hinsichtlich beruflicher Kompetenzen und digitaler Entwicklungen geführt werden müsse. Auch der Wert der Leistung von Architekten und der Architektur müsse stärker in den Fokus gerückt werden. Der Vertreter der polnischen Delegation hob in diesem Zusammenhang hervor, man müsse sich für den Erhalt der HOAI einsetzen.