Europäische Woche der Regionen und Städte 2019
Der Architects‘ Council of Europe (ACEACE Architects’ Council of Europe Conseil des Architectes d’Europe) organisierte im Rahmen der europäischen Woche der Regionen und Städte 2019 zusammen mit der Europäischen Kommission, Generaldirektion für Bildung und Kultur, und mit Unterstützung der Bundesarchitektenkammer einen Workshop zum Thema „Umnutzung des gebautes Erbes für ein grüneres Europa“. Dieser knüpfte an die Erklärung von Leeuwarden zum Schutz der Baukultur bei Umnutzungsvorhaben von 2018 an. Die Diskussion zwischen Vertretern aus Politik, Architekten und Vertretern von Projekten, die sich im Rahmen der EUEU Europäische Union-Städteagenda mit dem Thema beschäftigen, verdeutlichte das Potenzial von Umnutzungen des gebauten Erbes für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Dabei wurde die wichtige Rolle von Architekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplanern hervorgehoben, wie es auch der Position der BAKBAK Bundesarchitektenkammer entspricht.
EUSEW 2019 In Brüssel
Vom 17.- 21.6.2019 fand zum 14. Mal in Folge die European Sustainable Energy Week (EUSEW) in Brüssel statt. Die EUSEW wird jährlich von der Generaldirektion Energie der Europäischen Kommission durchgeführt. Sie bietet mit über 90 Veranstaltungen die Möglichkeit, über Strategien und Maßnahmen zum Klimaschutz zu diskutieren. Hierbei wird die Energieeffizienz und die Sanierung von Gebäuden als politische Prioritäten zur Umsetzung der EU-Klimastrategie betrachtet.
In diesem Jahr standen die Rolle, die Gebäude im Klimaschutz einnehmen, der Einsatz erneuerbarer Energien im Zusammenhang mit der gebauten Umwelt sowie mögliche Szenarien, um den europäischen Gebäudebestand bis 2050 klimaneutral zu gestalten, verstärkt im Fokus. Wie in den vergangenen Jahren beteiligte sich die BAK auch dieses Jahr wieder aktiv an einigen Veranstaltungen der EUSEW, um hier die Position der Architekten zu vertreten. Markus Müller, Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg und Vorsitzender des BAK-Ausschusses WEB, nahm sowohl an der Panel-Diskussion „Speed up the energy transition by raising social acceptance“ als auch an einem Workshop des ACE zum Thema „Raising the Bar for Level(s)” teil.
BAK Vorstand am 26./27.6.2018 in Brüssel
v.l.n.r.: Bodo Lehmann, Leiter der Vertretung Baden-Württembergs bei der EU, Markus Müller, Präsident AKAK Architektenkammer Baden-Württemberg, Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin BAK, Kommissar Günther Oettinger, Brigitta Bartsch, Leiterin BAK-Verbindungsbüros Brüssel, Hans Dieterle, Geschäftsführer AK Baden-Württemberg.Michael Chia
Am Mittwoch, den 27.6.2018, tagte der BAK-Vorstand in der Landesvertretung Baden-Württemberg in Brüssel. Den Auftakt bildete ein Besuch in der Ständigen Vertretung der Bundesrepublik Deutschland bei der Europäischen Union am Vortag. Mit der Leiterin der Abteilung für Wirtschaft und den zuständigen Referenten wurden aktuelle Themen des Binnenmarkts, das Dienstleistungspaket sowie das Vergabepaket der Europäischen Kommission, erörtert. Zum Thema Vergabe wurde in einem Panel mit einer Vertreterin der kommunalen Spitzenverbände und der Europäischen Kommission diskutiert. Abends lud die BAK zu einem Empfang in die Landesvertretung Baden-Württemberg ein. Der Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg Markus Müller stellte die Sichtweise des Berufsstandes zu Architektur und Nachhaltigkeit dar und diskutierte mit dem Leiter des Brüsseler Büros von ICLEI – einer NGO „Local Governments for Sustainability“. Im Anschluss hielt EU-Kommissar Oettinger einen Impulsvortrag, in dem er auf die europäische Idee einer Wertegemeinschaft und des Zusammenhalts einging. Er würdigte die wichtige Rolle der Architekten, die über die gebaute Umwelt ein bleibendes Erbe hinterließen.
Im Mittelpunkt der Vorstandsitzung am nächsten Tag stand ein breiter Strauß von EU-Themen wie Binnenmarkt, Kultur, Kohäsionspolitik, Energie, Digitalisierung und die EU-Städteagenda. Mit den beiden sozialdemokratischen Abgeordneten des Europäischen Parlaments Petra Kammerevert und Peter Simon wurden die Themen EU-Städteagenda und Kulturerbe beleuchtet. Hierbei bestand Einigkeit, dass qualitative Baukultur und integrative Stadtentwicklung von großer Bedeutung sind.
Weitere Veranstaltungen des EU-Verbindungsbüros der BAK in Brüssel
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Die EUSEW 2018 In Brüssel
In der Europäischen Woche für nachhaltige Energie (EUSEW), die seit 2006 einmal im Jahr in Brüssel stattfindet und von der Europäischen Kommission gefördert wird, werden Veranstaltungen zum Thema Energie und Nachhaltigkeit durchgeführt. Hier kommen Behörden, private Unternehmen, NGOs und Verbraucher zusammen, um über Initiativen zur Energieeffizienz, zum Einsatz erneuerbarer Energien und zum Klimaschutz zu diskutieren.
Im Rahmen der EUSEW 2018 wurde am 6.6.2018 die Konferenz „The Contribution of Energy Smart Solutions to Social Cohesion in Cities“ veranstaltet. Ferner organisierte der Architect’s Council of Europe (ACE) am 7.6.2018 einen Workshop mit dem Titel „Smart and Smarter: Architecture and Building Performance“. An beiden Veranstaltungen nahm für die BAK Ruth Schagemann, ACE-Vorstandsmitglied und in der AK Baden-Württemberg für nationale und internationale Berufspolitik zuständig, als Sprecherin teil.
Einen detaillierteren Veranstaltungsbericht können Sie hier (PDF-Dokument, 216.8 KB).
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DIE BAK AUF DER UN-KLIMAKONFERENZ 2017, COP 23, IN BONN
Vom 6. – 17.11.2017 fand die 23. UN-Klimakonferenz, Conference of the Parties (COP 23), in Bonn statt. Die Parteien tagen jedes Jahr in einer globalen Sitzung, um Entscheidungen zur Bekämpfung des Klimawandels zu treffen. Am 9., 11. und 13.11.2017 fanden sogenannte „Buildings Days” statt, die von der „Global Alliance for Buildings and Construction“ (GABC) im Rahmen der Konferenz organisierte wurden. Ziel der „Buildings Days“ war, staatliche und nichtstaatliche Akteure aus dem Gebäude- und Baubereich zusammenzubringen, um die Klimaschutzmaßnahmen in diesem Sektor zu verstärken. Inhalt der Veranstaltungen war vor allem, Politiken für nachhaltige und energieeffiziente Gebäude zu diskutieren und die Möglichkeiten für einen kohlenstoffarmen und energieeffizienten Bausektor darzustellen. Am 10.11.2017 organisierte die BAK in Kooperation mit der AKNWAKNW Architektenkammer Nordrhein-Westfalen im Rahmen der COP 23 eine geführte Tour durch Bonn, die auf der Dachterrasse des Stadthauses Bonn startete.
- Detaillierter Veranstaltungsbericht (PDF-Dokument, 761.8 KB)
- Dokumentarfilm Exkursion Studentenwohnheim 42! (Link zu Youtube)
- Interview im Deutschen Architektenblatt (1/2018) mit BAK-Vizepräsident Prof. Niebergall und Prof. Heiner Lippe, Architektenkammer Niedersachsen, zur Rolle der Architekten im Klimaschutz
EUROPASEMINAR DER BUNDESARCHITEKTENKAMMER, SEPTEMBER 2017
QUO VADIS EU – Vertiefung des Binnenmarktes durch das EU-Dienstleistungspaket?
Beim Europaseminar der Bundesarchitektenkammer (BAK) am 13.9.2017 in der Vertretung der Europäischen Kommission in Berlin ging es um das von der Kommission im Januar vorgelegte Dienstleistungspaket mit seinen verschiedenen Gesetzesvorschlägen, die zurzeit im Rat und im Europäischen Parlament in Brüssel beraten werden. Gleichzeitig war es Ziel der Veranstaltung, die Rolle der berufspolitischen Interessenvertretung zu diskutieren. BAK-Präsidentin Barbara Ettinger-Brinckmann begrüßte die rund fünfzig Teilnehmer, darunter BAK-Gremienvertreter, Vorstandsmitglieder, Vertreter von Mitgliedsorganisationen des europäischen Verbands Architects´ Council of Europe sowie anderer berufspolitischer Verbände und des Bundesverbands der Freien Berufe.
Prof. Niebergall, BAK-Vizepräsident für Europa und Internationales, führte in das Thema ein und hob hervor, dass der Berufsstand die Initiativen des Dienstleistungspakets wegen der Eingriffe in nationale Gesetzgebungskompetenzen und das Kammerwesen sehr kritisch sieht. Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, der am Vormittag in Straßburg seine Rede zur Lage der Union gehalten hatte, habe ausdrücklich das Europa der Wertegemeinschaft betont. In diesem Sinne sei ein Europa des „klein-klein“ nicht hilfreich. Im ersten Seminarteil wurde der aktuelle Sachstand der Verhandlungen im Rat und im Europäischen Parlament dargelegt. Patrick Lobis, Referent in der Vertretung der Europäischen Kommission in Deutschland, zitierte den früheren Präsidenten der Europäischen Kommission Jacques Delors: „Niemand verliebt sich in einen Binnenmarkt.“ Das Thema sei oftmals sehr technisch, doch der Kommission liege viel daran, sich mit allen Betroffenen auszutauschen und alle einzubinden Sie müsse gleichzeitig das „Wohl der ganzen EU im Auge behalten“. Dabei stelle sich stets die Frage, wie ein guter Kompromiss gefunden werden könne. Die Vertreterin des für die Verhandlungen federführenden Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, Frau Dr. Pukall, unterstrich die bisher erzielten guten Ergebnisse in den Beratungen, in die die deutschen Anliegen, somit auch diejenigen der Architekten, erfolgreich eingebracht werden konnten. Das Ministerium habe mehrere Anhörungen mit den beteiligten Verbänden durchgeführt, um deren Gesichtspunkte und Interessen zu kennen. In der Ratsposition konnten zwei der Vorschläge in ihren Auswirkungen deutlich abgeschwächt werden. Bei dem Vorschlag zur Einführung einer Dienstleistungskarte bestehe jedoch noch großer Beratungsbedarf. Die vielen Fragen auf 48 Seiten an die Kommission dazu seien noch nicht befriedigend beantwortet worden. Für die BAK legte Brigitta Bartsch, Leiterin des BAK-Büros Brüssel, die Position des Berufsstandes zu den Kommissionsinitiativen im Dienstleistungsbereich dar, der sich gegen die einseitige wirtschaftliche Betrachtungsweise und die Deregulierungsziele der Kommission wendet und die Aspekte von Qualität und Verbraucherschutz beachtet wissen möchte. Amélie Schönbaumsfeld, Botschaftsrätin in der Österreichischen Botschaft in Berlin, erläuterte sodann in ihrem Vortrag die Arbeit des Rates bei den Beratungen zu europäischen Gesetzesvorhaben. Sie unterstrich die Rolle der Diplomatie, der bei Entscheidungen zu Gesetzesvorhaben auf EU-Ebene sehr wichtig sei.
Im zweiten Teil der Veranstaltung moderierte Dr. Tillman Prinz, Bundesgeschäftsführer der BAK, eine Podiumsdiskussion, in der Prof. Niebergall, Tiia Raudma, Estnisches Ministerium für Bildung und Forschung, Cornelia Hammerschlag, österreichische Bundeskammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten, sowie Ian Pritchard, Generalsekretär Architects´ Council of Europe, aus verschiedenen Perspektiven lebhaft über die Rolle der berufspolitischen Interessenvertretung debattierten. Frau Raudma vertrat den Standpunkt, Architekten seien durch die europäische Gesetzgebung bereits in einer „privilegierten Position“. So widme die Berufsanerkennungsrichtlinie den Architekten als einem von sieben Berufsständen einen eigenen Abschnitt. Die automatische Anerkennung für den Berufsstand zeige, dass er in den Mitgliedstaaten „einen Fuß in der Tür habe“.
Prof. Niebergall führte aus, der Berufsstand habe häufig den Eindruck, die Kommission gehe zu theoretisch vor. Bei Gesetzesvorschlägen dürfe nicht der „Kontakt zur Realität“ verloren gehen. Insofern komme dem Berufsstand eine wichtige beratende Funktion zu. Ian Pritchard wies auf die Schwierigkeit hin, dass die nationalen Systeme für Architekten unterschiedlich seien, die Kommission aber einen Indikator anwende, der die unterschiedlichen Gegebenheiten nicht ausreichend einbeziehe und daher zu falschen Ergebnissen führe.
Ruth Schagemann, Architektenkammer Baden-Württemberg, Vorstandsmitglied Architects´ Council of Europe, fasste die Ergebnisse der Veranstaltung zusammen. Die Diskussion habe gezeigt, wie wichtig es sei, den Dialog zu führen. Viele Gespräche und ein intensiver Austausch seien dafür nötig. Schließlich verliebt sich niemand in einen Binnenmarkt!
KONFERENZ „TOWARDS A CHANGE IN BUILDING PERFORMANCE“
In der Europäischen Woche für nachhaltige Energie (EUSEW), die vom 19.-25.6.2017 in Brüssel stattfand, wurde eine Reihe von Veranstaltungen angeboten, die eine sichere Energiezukunft für Europa unterstützen sollen. Hier kamen Behörden, private Unternehmen, NGOs und Konsumenten zusammen, um Initiativen zu fördern, deren Ziel es ist, Energie zu sparen und den Einsatz erneuerbarer Energien zu fördern. Die von der Europäischen Kommission 2006 gestartete EUSEW wird von der Exekutivagentur für kleine und mittlere Unternehmen (EASME) in enger Zusammenarbeit mit der Generaldirektion Energie jährlich organisiert.
Die BAK und der Architects‘ Council of Europe (ACE) veranstalteten im Rahmen der EUSEW am 22.6.2017 eine Konferenz mit dem Titel „ARCHITECTURE – TOWARDS A STEP CHANGE IN BUILDING PERFORMANCE“.
Da auf den Gebäudesektor 40 Prozent des europäischen Gesamtenergieverbrauches fallen, war Ziel der Konferenz, mit Akteuren aus dem Bausektor und Vertretern der Kommission über die Rolle der Architektur bei der Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen und über die Möglichkeit eines systematischen Monitorings der erreichten Leistungen von Gebäuden im Betrieb zu diskutieren. Die Veranstaltung sollte auch dazu dienen, der Kommission im Rahmen der Novellierung der Europäischen Richtlinie zur Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden (EPBDEPBD Energy Performance of Buildings Directive) darzulegen, dass nicht Gebäudetechnik ausschlaggebend für energieeffiziente und nachhaltige Gebäude ist, sondern vielmehr deren Konzeption, für die die Architekten verantwortlich sind.
Vormittags fand eine Podiumsdiskussion statt, die nach einer Einleitung durch den Präsidenten des ACE, Luciano Lazzari, von dem Bundesgeschäftsführer der Bundesarchitektenkammer Dr. Tillman Prinz moderiert wurde. Teilnehmer der Diskussion waren Dr. Judit Kimpian (Architektin, Vorsitzende der ACE Arbeitsgruppe „Umwelt und nachhaltige Architektur“, ESA), Rodolphe Nicolle (Geschäftsführer Buildings 2030), Josefina Lindblom (Generaldirektion Umwelt) und Anne Speicher (Architektin, Geschäftsführende Gesellschafterin von Baumschlager Eberle Architekten).
In der Podiumsdiskussion wurde lebhaft diskutiert, inwieweit Architektur in ihrer Beschaffenheit und Konstruktion einen großen Beitrag zur global angestrebten Energieeffizienz und Nachhaltigkeit leisten kann, unter der Berücksichtigung ein optimales Raumklima zu schaffen, das Wohlbefinden der Bewohner zu erlangen und eine Wertsteigerung der Gebäude zu erreichen.
Frau Speicher stellte zur Einführung in die Thematik der nachhaltigen und energieeffizienten Architektur das Projekt „Bürogebäude 2226“ (Lustenau, Österreich) vor, das aufgrund seiner Baukonstruktion, der verwendeten Baumaterialien, Nutzung von natürlicher Lüftung und Wärmequellen und der räumlichen Konzeption auf Anlagentechniken verzichten konnte. Das Gebäude verfügt weder über Heizung noch über mechanische Lüftung und Kühlung, was nicht nur Einfluss auf den Energieverbrauch hat, sondern auch die Wartungskosten sinken lässt. Über eine Software können die Nutzer die natürliche Lüftung, bzw. das Öffnen und Schließen der Fenster steuern. Die Proportionen des Gebäudes, die Wahl der Baumaterialien und der Standort sind die Grundlage der erreichten Energieeffizienz, des geringen Verbrauchs an grauer Energie und der Zufriedenheit der Nutzer.
Josefina Lindblom (Generaldirektion Umwelt) stellte die durch die Kommission entwickelten sogenannten „Levels“ vor. Dieses sind eine Reihe einfacher Metriken, die einen Bewertungsrahmen bilden, der zur einheitlichen freiwilligen Überprüfung von Gebäuden auf ihre Nachhaltigkeit während ihres gesamten Lebenszyklus dient. „Levels“ arbeiten mit Indikatoren, die den Energieverbrauch, Materialien, Wasser, Gesundheit, Innenraumkomfort, Klimawandel, Lebenskosten und den Wert eines Gebäudes untersuchen. Sie unterstützen Leistungsvergleiche und sollen eine Verbesserung der Leistung erreichen. Sie sind sowohl für Neubauten als auch für renovierte Bürogebäude und Wohngebäude anwendbar.
Am Nachmittag wurde die Diskussion in Form eines Workshops fortgesetzt, der von Dr. Judit Kimpian moderiert wurde. Paula Rey-Garcia (Generaldirektion Energie), Prof. Heiner Lippe (Universität Lübeck, BAK), Dr. Peter Andreas Sattrup (Senior Advisor on Sustainability at the Danish Association of Architectural Firms), Thomas Coldefy (Coldefy u0026amp; Associates Architects Urban planners), Zsolt Toth (Royal Institution of Chartered Surveyors) und Matt Pumfrey (Energy Pro) waren eingeladen über Graue Energie in Baustoffen, Lebenszykluskosten, Innenraumkomfort, die Wertschöpfung im Design, Finanzierung und Natur im Gebäude zu referieren.
Frau Ray-Garcia stellte kurz die Schwerpunkte der Vorschläge zur Novellierung der EPBD vor. Dabei ging sie besonders auf die von der Kommission vorgeschlagene Renovierungsstrategie ein und die Notwendigkeit, die Lebenszyklen von Gebäuden und die Indikatoren zur Ressourceneffizienz, die durch die Generaldirektion Umwelt entwickelt wurden, zu berücksichtigen.
Anhand von vielen praktischen Beispielen wurde dargestellt, in welcher Form und welchem Umfang Architektur und Design Einfluss auf die Nachhaltigkeit eines Gebäudes, die Unterhaltskosten und die Zufriedenheit der Nutzer haben.
Sowohl die Podiumsdiskussion als auch der Workshop stießen auf großes Interesse und wurden von vielen Architekten, Akteuren im Baugewerbe und Mitarbeitern der Kommission besucht. Die vielen Fragen und Anregungen im Anschluss an die Präsentationen und Diskussionsrunden zeigten, in welchem Fokus Architekten und Gebäude hinsichtlich der global angestrebten Energieeffizienz und einer nachhaltigen Gesellschaft stehen. In beiden Veranstaltungen konnten erfolgreich der internationale Dialog zwischen allen Teilnehmern hergestellt und Erfahrungen, Sichtweisen und Argument ausgetauscht werden. Sie waren ein weiterer Schritt in der Zusammenarbeit mit der Kommission, die das ACE als europäischen Dachverband der Architekten dazu einlud, die Arbeitsgruppe der Kommission zur Entwicklung der Intelligenzindikatoren zu begleiten.
BFBBFB Bundesverband der Freien Berufe e.V.-VERANSTALTUNG ZUR BINNENMARKTSTRATEGIE IN DER HESSISCHEN LANDESVERTRETUNG IN BRÜSSEL, MÄRZ 2017
Am 7.3.2017 fand eine vom Bundesverband der Freien Berufe organisierte Veranstaltung zu den Auswirkungen der Binnenmarktstrategie auf die Freien Berufe in der Hessischen Landesvertretung in Brüssel statt. Frau Ettinger-Brinckmann sprach das Gruß- und Schlusswort bei der Podiumsdiskussion, in der es um das Dienstleistungspaket der Europäischen Kommission ging.
Die Vorschläge wurden von Frau Irmfried Schwimann, stellv. Generaldirektorin GD Binnenmarkt, präsentiert und anschließend im Panel diskutiert. Das Panel war mit den EP-Abgeordneten Evelyne Gebhardt (Su0026amp;D) und Andreas Schwab (EVP), Frau Schwimann und Dr. Karin Hahne, neugewählte Präsidentin des Verbands der freien Berufe Hessen, besetzt. Dr. Peter Rösgen, stellv. Ständiger Vertreter Deutschlands bei der EU, betonte für die Bundesregierung das Eintreten für den Binnenmarkt, meinte jedoch, mit den Vorschlägen sei die Kommission „über das Ziel hinausgeschossen“. Frau Ettinger-Brinckmann legte dar, dass es bei der Vertiefung des Binnenmarkts nicht nur um ökonomische Kriterien ginge, sondern um nachhaltiges Wachstum und Verbraucherschutz. Sie hob den Beitrag der Freien Berufe zum gesellschaftlichen Allgemeinwohl hervor und den darin begründeten Bedarf besonderer Regulierungen. Frau Schwimann stellte heraus, der Kommission gehe es um Transparenz und mehr Mobilität. In die Regulierungshoheit solle nicht eingegriffen werden, jedoch müssten überkommene Regelungen überdacht und neu gestaltet werden, um nicht „geschützte Bereiche“ entstehen zu lassen. Frau Gebhardt warnte vor der Einführung des Herkunftslandprinzips durch die Hintertür und verwies auf vorhandene Strukturen, die genutzt werden könnten. Abschließend wurde von allen Teilnehmern bekräftigt, dass nunmehr eine intensive Beratung erforderlich sei.
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STAKEHOLDER-KONFERENZ DER EU-KOMMISSION ZUM DIENSTLEISTUNGSPASS
Die Europäische Kommission veranstaltete am 6.9.2016 in Brüssel eine Stakeholder-Konferenz zum Vorhaben, einen Dienstleistungspass einzuführen. Sie will mit einem einheitlichen Mitteilungsformular und einem elektronischen Dokumentenverzeichnis Hindernisse für Anbieter, die in andere EU-Märkte expandieren möchten, abbauen und so den Binnenmarkt fördern. Bis Ende des Jahres soll hierzu ein Gesetzgebungsvorschlag vorgelegt werden. Nachdem zuerst eine Online-Konsultation durchgeführt wurde, an der sich auch die BAK beteiligt hat, sollten bei der Konferenz Erfahrungen bei grenzüberschreitenden Tätigkeiten ausgetauscht werden.
Vize-Präsident Prof. Niebergall war eingeladen, in einem Panel anhand von konkreten Beispielen („real life stories“) zu veranschaulichen, auf welche Hindernisse deutsche Architekten bei grenzüberschreitenden Tätigkeiten treffen können. Er betonte, mangelnde Fremdsprachenkenntnisse, fehlende Kontakte und fehlende Kenntnis über das Rechtssystem und die Bauvorschriften seien die meist genannten Gründe für eine geringe Mobilität, wobei eine hohe Anzahl von Architekten gar keine Mobilitätshindernisse sieht.
Weitere Informationen und die Präsentation von Prof. Niebergall sind auf der Internetseite der Kommission zu finden.
BESUCH DES BAK-VORSTANDS UND ENERGIE-WORKSHOP BEI DER EUROPÄISCHEN KOMMISSION
Vorstandssitzung Am 13.7.2016 fand die BAK-Vorstandssitzung in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt bei der EU in Brüssel statt. Die Sitzung war von europäischen Themen geprägt. Zu Gast war Carsten Pillath, Generaldirektor für Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit beim Generalsekretariat des Rates der EU. Er gab in anschaulicher Weise in seinem Vortrag einen Einblick in die Entscheidungsprozesse in Brüssel. Anschließend präsentierte Niels Anger von der Generaldirektion Energie die Ziele der Energieunion.
Am Vorabend hatte die BAK zu einem Empfang in die Landesvertretung Sachsen-Anhalt geladen. Ehrengast war Günther Oettinger, Mitglied der Europäischen Kommission für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, der ein Grußwort sprach. Er hob die Bedeutung der freien Berufe und des Themas Digitalisierung hervor. Dr. Rhein, Direktor der Stiftung Luther-Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt, hielt einen Vortrag zum Thema Reformation und spannte den Bogen von der Lutherstadt Wittenberg zu Europa.
Bei dieser Gelegenheit wurde ferner die Ausstellung „Architektouren durch Sachsen-Anhalt – 100 Bauten aus 1000 Jahren“ zusammen mit der Ausstellung des Architekturpreises 2016 des Landes Sachsen-Anhalt eröffnet. Am Nachmittag hatte der BAK-Vorstand den Rat der EU besucht. Dabei ging es nicht nur um Erläuterungen zu Abläufen und Inhalten der Arbeit im Rat, einem der Entscheidungsorgane der EU, sondern auch um das neue Ratsgebäude, das Im Juni fertiggestellt worden war. Der belgische Architekt dieses Gebäudes, Philippe Samyn, hatte seinen Urlaub in Italien unterbrochen, um dem Vorstand der BAK seine Ideen und Pläne im Detail persönlich vorzustellen.
Am 11. Juli 2016 veranstaltete die Bundesarchitektenkammer zusammen mit der Europäischen Kommission einen Workshop in Brüssel mit dem Titel „EED – EPBD – RES DIRECTIVE: COMING TOGETHER IN ONE BUILDING“. Teilnehmer des Workshops waren neben der BAK und dem ACE Vertreter der Generaldirektion Energie, der Generaldirektion für Forschung und Innovation, der Exekutivagentur für Kleine und Mittlere Unternehmen (EASME) sowie der Exekutivagentur für Innovation und Netze (INEA). Anhand verschiedener Best-Practice-Beispiele aus Deutschland wurde verdeutlicht, wie die auf EU-Ebene erlassenen Vorgaben zum energieeffizienten Bauen (über den Zwischenschritt der nationalen Energieeinspargesetzgebung) in der Praxis Umsetzung finden. Dabei wurden einzelne Aspekte der EU-Gebäuderichtlinie (EPBD) bzw. ergänzender Verordnungen, wie etwa die Kostenoptimum-Berechnungsmethode oder Anforderungen an Energieausweise, angesprochen, bei denen die BAK Optimierungsbedarf sieht.