Die Europäische Kommission hat Mitte März 2020 einen neuen Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft vorgelegt.
Dieser ist eine der zentralen Strategien des Green Deal, um das Ziel der Klimaneutralität bis 2050 umzusetzen.
Er umfasst eine Übersicht und einen Zeitplan zu den Vorhaben, mit denen die Kommission in den kommenden Jahren den Übergang von einer linearen zu einer kreislauforientierten Wirtschaft einleiten möchte.
Unter den ressourcenintensiven Wertschöpfungsketten, bei denen die Kommission den größten Handlungsbedarf sieht, wird explizit die Bauwirtschaft genannt. Die Kommission erkennt an, dass die gebaute Umwelt erhebliche Auswirkungen auf viele Wirtschaftszweige, Arbeitsplätze und die Lebensqualität habe. Um eine Steigerung der Materialeffizienz zu erreichen und die Klimaauswirkungen zu verringern, möchte sie eine umfassende Strategie für eine nachhaltige bauliche Umwelt ausarbeiten.
Diese soll einerseits die Kohärenz zwischen relevanten Politiken und Maßnahmen, etwa in den Bereichen Klima, Energie, Digitalisierung und Kompetenzen, gewährleisten. Andererseits sollen darin die Grundsätze der Kreislaufwirtschaft während des gesamten Lebenszyklus von Gebäuden verankert werden. Ferner soll Level(s), der gemeinsame Rahmen zur Bewertung der Nachhaltigkeit und Umweltleistung von Gebäuden, weiterentwickelt und verbindliche Mindestkriterien für grüne Vergabe vorgelegt werden.
Die BAKBAK Bundesarchitektenkammer hat in einer Stellungnahme den neuen EU-Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft als eine wichtige Strategie begrüßt, um das im Green Deal formulierte Ziel der Klimaneutralität bis 2050 umzusetzen. Der Bausektor als ressourcenintensive Wertschöpfungskette kann einen wichtigen Beitrag zur Emissionsreduktion und Abfallvermeidung leisten. Die BAK fordert ein kohärentes Vorgehen, das beim Umgang mit dem „Produkt“ Gebäude neben nachhaltigen Materialkreisläufen auch den Wert qualitätvoller Planung und architektonischer Lösungen in den Fokus rückt.