Die Bundesregierung hat 2024 eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) erarbeitet. Die Strategie bündelt alle Ziele und Maßnahmen auf dem Weg zu einer umfassenden Kreislaufwirtschaft. Dabei werden alle Stationen des Kreislaufs berücksichtigt – von der Produktgestaltung und Materialauswahl über die Produktion und Nutzung hin zur Wiederverwendung bzw. Recycling.
Die NKWS soll dazu beitragen, dass Abfall möglichst gar nicht erst entsteht. Produkte sollten dafür resilient hergestellt, länger nutzbar und einfacher zu reparieren sein und alle Rohstoffe sollten möglichst im Kreislauf geführt werden.
Einschätzung und Stellungnahme der BAKBAK Bundesarchitektenkammer
Die BAK hat zur Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie eine Stellungnahme abgegeben. Darin wird die Bemühung des Bundesumweltministeriums (BMUV), mit der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) einen Rahmen für nachhaltigere und ressourcenschonendere Bauweisen zu schaffen begrüßt. Der Bund muss allerdings auch für die erforderliche Dokumentation und Bewertung des Ressourceneinsatzes und der Kreislauffähigkeit die notwendigen Daten in der ÖKOBAUDAT bereitstellen und die notwendigen Tools entwickeln. Zudem ist es wichtig, dass die HOAIHOAI Honorarordnung für Architekten und Ingenieure entsprechend angepasst wird, um diese zusätzlichen Leistungen angemessen abzubilden.
Kritisiert wird die Einführung von Mindest-Rezyklatquoten, da diese zu unerwünschten Fehlanreizen führen. Es besteht die Gefahr, dass nicht genügend hochwertige Recyclingmaterialien zur Verfügung stehen, um die Quoten zu erfüllen, was zu einem unnötigen Druck auf den Abriss bestehender Gebäude oder zu Engpässen bei der Bereitstellung von Sekundärmaterialien führen könnte. Zudem skizziert die geplanten Abfallende-Verordnung, dass die Verordnung nicht für alle mineralischen Ersatzbaustoffe gelten wird, sondern nur für die „besten“ Klassen. Dies könnte zu umfangreichen Stoffstromverschiebungen auf Deponien führen, da viele Ersatzbaustoffe weiterhin als Abfall behandelt werden müssen.