Seit dem 4. Quartal 2017 erstellt das ifoifo Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V.-Institut im Auftrag der Bundesarchitektenkammer vierteljährlich einen Konjunkturbericht für den Bereich Architektur. Es handelt sich um eine monatliche Panel-Befragung, die an die frühere Architektenumfrage anknüpft, die seit 2005 erstellt wurde.
Das Architekten-Panel ist dabei Teil der monatlichen Konjunkturumfragen des ifo-Instituts mit einer Panelgröße von aktuell 270 Architekturbüros aus allen Bundesländern.
Gefragt wird nach den Indikatoren Geschäftslage, -klima und –erwartungen, dem Auftragsbestand, der Entwicklung von Umsatz, Beschäftigtenzahl und der Preisentwicklung sowie den Erwartungen hierzu.
Konjunkturelle Lage im Mai 2022: ifo Geschäftsklimaindex unter Architekten gestiegen
Die Stimmung unter deutschen Architekturbüros hat sich im Mai aufgehellt. Der ifo Geschäftsklimaindex für Architekturbüros ist im Mai auf 22,8 Punkte gestiegen, nach 14,8 Punkten im April. Noch im März und noch spürbarer im April 2022 war das unter den Architekturbüros ermittlete ifo-Geschäftsklima bedingt durch den Krieg in der Ukraine deutlich abgefallen, nachdem es sich zu Jahresbeginn zunächst noch verbessert hatte. Im April hatten sich besonders die Geschäftserwartungen so deutlich eingetrübt, dass sie dem niedrigen Wert zu Beginn der Corona-Pandemie entsprachen.
Die Büros äußerten sich nun im Mai merklich zufriedener mit den laufenden Geschäften; aber auch der Saldo der Geschäftserwartungen hat in gleichem Maße zugenommen. Die Beurteilung der Geschäftslage liegt damit in etwa auf dem Niveau zu Jahresbeginn, während sich zu den weiteren Geschäftserwartungen die Mehrheit der Architekten deutlich skeptischer äußert als zu Jahresanfang. Gleichwohl ist die große Mehrheit der befragten Architekten mit dem aktuellen Auftragsbestand zufrieden und sieht Spielraum für Preiserhöhungen.
Das Geschäftsklima unter Architekten verbessert sich im Mai stärker als in der Gesamtwirtschaft. Der ifo Geschäftsklimaindex für die Gesamtwirtschaft ist im Mai auf 93,0 Punkte gestiegen, nach 91,9 Punkten im April. Besonders im Dienstleistungssektor hat die Bewertung des laufenden Geschäfts merklich verbessert. Insbesondere Transport- und Logistikunternehmen machten sich dagegen Sorgen. Auch im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima aufgrund der Verbesserung der Erwartungen wieder etwas erholt, gleichwohl bleibt die Mehrheit der Unternehmen pessimistisch.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass der deutsche Markt für Architekturleistungen sich trotz Inflationssorgen, Material- und Lieferengpässen und dem Krieg in der Ukraine als robust erweist. Anzeichen für eine Rezession sind derzeit nicht sichtbar.
Einmal im Quartal erstellt das ifo-Institut einen Bericht zur konjunkturellen Lage bei den Architekturbüros. Den zuletzt veröffentlichten Bericht für das erste Quartal 2022 vom März 2022 finden Sie hier. Alle Quartalsberichte finden Sie im unteren Bereich dieser Seite.
Monatlich ermittelt das ifo-Institut die verschiedenen Werte zur Lage der Architekturbüros. Die monatsaktuellen Diagramme mit den Daten finden Sie nachfolgend:
Einladung zur Teilnahme an der monatlichen ifo Konjunkturbefragung
Der ifo Geschäftsklimaindex stellt national wie international einen der am meisten beachteten Konjunkturindikatoren dar. Derzeit nehmen einige Hundert Architekturbüros aller Fachrichtungen an dem Befragungspanel regelmäßig teil. Um die Repräsentativität sowie Aussagefähigkeit des Index im Bereich der Architekturbüros weiter zu erhöhen, freut sich das ifo Institut über weitere Teilnehmer/-innen an der Umfrage, die nur wenige Minuten dauert.
Wie beurteilen Sie Ihre gegenwärtige Geschäftslage und was sind Ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate?
Registrieren Sie sich unter diesem Link für die monatliche Umfrage und erhalten Sie für Ihre Teilnahme aktuelle Ergebnisse nicht nur für Ihren jeweiligen Geschäftsbereich.
Für Rückfragen und Zusendung weiterer Hintergrundinformationen steht Ihnen Frau Hiersemenzel vom ifo Institut gern zur Verfügung (hiersemenzel@ifo.de).
Gemeinschaftsprognosen von ifo und weiteren Forschungsinstituten
Im April 2022 wurde die Gemeinschaftsprognose der Wirtschaftsforschungsinstitute zur Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung vorgelegt. Alles in allem rechnen die Institute mit einem Anstieg der gesamten Bauinvestitionen um 1,5% in diesem und 2,0% im kommenden Jahr. Die Baupreise dürften im Jahr 2022 außerordentlich stark zulegen. Mit einer Steigerung um über 10% erwarten die Institute die höchste Veränderung des Deflators der Bauinvestitionen seit der Wiedervereinigung. Im Jahr 2023 werden die Baupreise wegen wohl wieder etwas niedrigerer Rohstoffpreise deutlich weniger steigen. Mit 3,6% liegt der prognostizierte Preisanstieg aber weiterhin über dem langjährigen Durchschnitt. Details des Gutachtens unter: https://gemeinschaftsdiagnose.de/wp-content/uploads/2022/04/GD_F22_Langfassung_online.pdf
ARCHIV: Ergebnisse der ifo Konjunkturumfrage für den Bereich Architektur
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 1. Quartal 2022
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 4. Quartal 2021
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 3. Quartal 2021
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 2. Quartal 2021
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 1. Quartal 2021
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 4. Quartal 2020
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 3. Quartal 2020
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 2. Quartal 2020
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 1. Quartal 2020
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 4. Quartal 2019
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 3. Quartal 2019
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 2. Quartal 2019
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 1. Quartal 2019
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 4. Quartal 2018
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 3. Quartal 2018
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 2. Quartal 2018
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 1. Quartal 2018
- ifo Konjunkturumfrage Architektur 4. Quartal 2017