Architekturbüros in Deutschland bewerten ihre laufenden Geschäfte laut ifoifo Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V. im Mai besser als im Vormonat: Der Geschäftsklimaindex für Architekturbüros ist auf 22,8 Punkte gestiegen (14,8 Punkte im Vormonat). Noch im April 2022 war der Geschäftsklimaindex der Architekturbüros deutlich abgefallen und entsprach dem niedrigen Wert zu Beginn der Corona-Pandemie 2020. Dabei hatten sich im April die Geschäftserwartungen deutlich stärker eingetrübt als die Beurteilung der Geschäftslage. Der Geschäftsklimaindex wird im Rahmen einer Panelbefragung unter mehreren hundert Architektinnen und Architekten erhoben.
Die Büros äußerten sich im Mai merklich zufriedener mit den laufenden Geschäften. Auch der Saldo der Geschäftserwartungen hat in gleichem Maße zugenommen. Die Beurteilung der Geschäftslage entspricht damit in etwa den Werten zu Jahresbeginn, während die Mehrheit der Architektinnen und Architekten sich deutlich skeptischer bzgl. der weiteren Geschäftserwartungen äußert als zu Jahresanfang. Gleichwohl ist die große Mehrheit der Befragten mit dem aktuellen Auftragsbestand zufrieden und sieht Spielraum für Preiserhöhungen. Damit verbessert sich im Mai das Geschäftsklima stärker als in der Gesamtwirtschaft.
Der ifo Geschäftsklimaindex der Gesamtwirtschaft ist im Mai auf 93,0 Punkte gestiegen, nach 91,9 Punkten im April. Besonders im Dienstleistungssektor zeigt die Bewertung des laufenden Geschäfts eine merkliche Verbesserung. Insbesondere Transport- und Logistikunternehmen machten sich dagegen Sorgen. Auch im Bauhauptgewerbe hat sich das Geschäftsklima aufgrund der Verbesserung der Erwartungen wieder etwas erholt, gleichwohl bleibt die Mehrheit der Unternehmen pessimistisch.
Als Fazit lässt sich festhalten, dass der deutsche Markt für Architekturleistungen sich trotz Inflationssorgen, Material- und Lieferengpässen und dem Krieg in der Ukraine als robust erweist. Anzeichen für eine Rezession sind derzeit nicht sichtbar.
Hintergrund:
Monatlich lässt die Bundesarchitektenkammer (BAKBAK Bundesarchitektenkammer) durch das ifo-Institut die konjunkturelle Lage unter Architekturbüros erfragen. Die monatliche Panelumfrage erhebt die Indikatoren Geschäftslage, -klima und -erwartungen, dem Auftragsbestand, der Entwicklung von Umsatz, Beschäftigtenzahl und der Preisentwicklung sowie den Erwartungen hierzu.
Die Bundesarchitektenkammer e.V. ist ein Zusammenschluss der 16 Länderarchitektenkammern in Deutschland. Sie vertritt auf nationaler und internationaler Ebene die Interessen von über 138.000 Architektinnen, Innenarchitekten, Landschaftsarchitektinnen und Stadtplanern gegenüber Politik und Öffentlichkeit.
Kontakt:
CATHRIN URBANEK
REFERATSLEITERIN ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
ARCHITEKTIN
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