Die inklusive Gestaltung von Stadtraum und Wohnungen leistet einen bedeutenden Beitrag zur eigenständigen Lebensführung von Menschen mit Behinderungen und älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, hat daher gemeinsam mit der Bundesarchitektenkammer sowie den Architektenkammern Bremen und Niedersachsen zur Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten im Quartier – Ideen und gute Beispiele aus Architektur und Stadtplanung“ eingeladen. Schwerpunktthema der Konferenz war die Auswirkung von Barrierefreiheit auf die Quartiersentwicklung.
„Barrierefreiheit ist ein Qualitätsmerkmal für ein gutes Quartier. Sie ist auch Voraussetzung für eine vielfältige und starke Nachbarschaft“, so Jürgen Dusel. „Dazu gehört auch, dass Menschen, unabhängig von Behinderung und Alter, möglichst lange in ihrer gewohnten Umgebung bleiben können.“
„Lebenswerte Quartiere fördern das soziale Miteinander und stärken den Zusammenhalt, daher ist ihre inklusive Gestaltung unerlässlich – dies ermöglicht gleichberechtigte Teilhabe und stellt einen Mehrwert für die ganze Gesellschaft dar“ stellt BAKBAK Bundesarchitektenkammer-Vizepräsident Martin Müller fest. „Mit der heutigen Regionalkonferenz wird beispielhaft aufgezeigt, wie über das Gebäude hinaus auch im Quartier durch Planungsexpertise die richtigen Rahmenbedingungen für ein gutes Miteinander in unserer vielfältigen Gesellschaft gesetzt werden können.“
„Insbesondere wenn wir über die Weiterentwicklung des Gebäudebestands sprechen, stoßen wir schnell an technische und auch wirtschaftliche Grenzen. Wenn wir Teilhabe aber über den einzelnen Bauantrag, über das einzelne Haus hinausdenken und das Quartier in den Fokus nehmen, dann eröffnen sich für uns Planende ganz neue Möglichkeiten. Genau das wollen wir mit dieser Regionalkonferenz deutlich machen und in großer Runde diskutieren“, so Oliver Platz, Präsident der Architektenkammer Bremen.
Die Regionalkonferenz stellte mit Impulsvorträgen, Präsentationen gelungener Projekte aus Bremen und Niedersachsen sowie in Gesprächsrunden vor, wie interdisziplinäre und intelligente Planungsansätze aussehen können. Die von der ZDF-Journalistin Katrin Müller-Hohenstein moderierte Veranstaltung im Bremer KWADRAT richtete sich an Architektinnen und Architekten, an Stadtplanerinnen und Stadtplaner, an die Interessenvertretung der Menschen mit Behinderungen, aber auch an Auftraggeber aus Kommunen und der Wohnungswirtschaft sowie an interessierte Bürgerinnen und Bürger. Die Konferenz war mit 120 Teilnehmenden komplett ausgebucht. Im Anschluss an das Fachprogramm klang die Veranstaltung bei Getränken und intensiven Netzwerkgesprächen aus.
Die nächste Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten – Ideen und gute Beispiele aus Architektur und Stadtplanung“ findet am 2.11.2023 in Erfurt statt.
Alle Akteure der Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten im Quartier – Ideen und gute Beispiele aus Architektur und Stadtplanung“, die am 25.5.2023 in Bremen stattfand. V.li.n.re:
Christoph Theiling, Landschaftsarchitekt; Maja Fischer-Benzenberg, Stadtplanerin; Corinna Bühring, Architektin; Juri Getke, Architekt; Katrin Müller-Hohenstein, Moderation; Dr. Susanne Schmitt, vdw Bremen/Niedersachsen; Sieghard Lückehe, Architekt; Arne Frankenstein, Landesbehindertenbeauftragter Bremen; Oliver Platz, Architekt und Präsident Architektenkammer Bremen; Meike Austermann-Frenz, Beratungsstelle kom.fort; Ulrike Brilling, Architektin, Jürgen Dusel, Beauftragter der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen; Rudolf Knoll, Architekt, Architektenkammer Niedersachsen; Sonja Griebenow, Landschaftsarchitektin; Frank Heilmann, Geschäftsführer Forum Ohe-Höfe; Martin Müller, Innenarchitekt, Vizepräsident der Bundesarchitektenkammer. Auf dem Foto fehlt Prof. Dr. Iris Reuther, Senatsbaudirektorin bei der Senatorin für Klimaschutz, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau.
Foto: Michael Bahlo