BIMBIM Building Information Modeling-Projekte werden immer wieder als Neubauprojekte präsentiert und diskutiert. Dabei finden siebzig Prozent aller Bauprojekte im Bestand statt. Da Hilfestellungen und Leitfäden für BIM im Bestand rar sind, hat die Arbeitsgruppe unter Federführung+ der Bayerischen Architektenkammer eine Publikation über digitale Arbeitsmethoden für das Bauen im Bestand entwickelt.
Federführung+ durch die Bayerische Architektenkammer
Sprecher: Alexander Schwab
„BIM für Architekten – Digitalisierung und Bauen im Bestand“ erschienen
Die BAK-Arbeitsgruppe „Digitalisierung und Bauen im Bestand“, bestehend aus Mitgliedern der federführenden Bayerischen Architektenkammer, der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und der Architektenkammer Rheinland-Pfalz, hat einen Leitfaden für Planende und Bauherren zur Umsetzung von BIM-Projekten bei Sanierungen, Um- und Anbauten sowie in der Denkmalpflege erstellt. Die Broschüre „Digitalisierung und Bauen im Bestand“ ist der dritte Band in der Reihe „BIM für Architekten“ der BAK und steht zum kostenlosen Download zur Verfügung.
Die Kapitel im Überblick:
- Bedarfsermittlung: Grundlagen für die Planung
- Erfassung der Bestandsgeometrie
- Besonderheiten im BIM-Prozess bei Bestandsprojekten
- Denkmalschutz
- Ausblick
Anwendungshilfen für die Bestandserfassung
Vor der Planung steht die Erfassung des Gebäudebestands, auch im Rahmen der BIM-Methode. Aber das rein geometrische Erfassen mittels Punktwolke oder Laserscan hat im Ergebnis noch kein Modell, wie es für den BIM-Prozess erforderlich ist. Der Bestand muss nachmodelliert oder tachymetrisch erfasst werden. Entscheidend für die Verwendbarkeit des Modells ist eine klare Anforderung seitens des Auftraggebers und eine klare Rückkopplung seitens des Vermessers, welche Informationen in das Modell integriert werden konnten.
Hierzu wurden die verlinkten Tabellen entwickelt, die die entsprechenden Anforderungen an die Bauteilerfassung in einem Lasten- oder Pflichtenheft als Anhang an AIA und BAP für Projekte im Bestand formulieren soll. Erläuterungen zur Anwendung der Tabelle finden Sie in der Broschüre „BIM für Architekten – Digitalisierung im Bestand“ ab S. 36.
KI für Bestandsmodelle – Projekt BIMKIT
Anfang dieses Jahres startete das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Projekt BIMKIT – „Bestandsmodellierung von Gebäuden und Infrastrukturbauwerken mittels KI zur Generierung von Digital Twins“ unter Leitung des Fraunhofer Heinrich-Hertz-Instituts, der Ruhr-Universität Bochum sowie des Software-Unternehmens Hottgenroth. Die BAK ist als assoziierte Partnerin beteiligt.
Im Rahmen des Forschungsprojektes werden Methoden der Künstlichen Intelligenz zusammengeführt und weiterentwickelt, um aus den bestehenden Daten unter Zuhilfenahme von Expertenwissen möglichst automatisch detaillierte Modelle für Gebäude und gebaute Infrastrukturen generieren zu können. Insbesondere für Bestandsbauten können so auf der Basis der gesammelten Unterlagen schnell und kostengünstig BIM-Modelle entwickelt werden.
Die Mitglieder der Arbeitsgruppen „Digitalisierung und Bauen im Bestand“ sowie „Künstliche Intelligenz“ sind mit ihrer Expertise am Projekt beteiligt.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert mit dem „Innovationswettbewerb Künstliche Intelligenz“ die Entwicklung KI-basierter Plattformkonzepte.