15. Regionalkonferenz am 12.9.2022 mit den Architektenkammern Berlin und Brandenburg
Fortsetzung der Regionalkonferenzen – Bauministerin Klara Geywitz in Berlin mit dabei
Die Regionalkonferenzen zur Inklusion werden bis Frühjahr 2024 fortgesetzt – zum Auftakt lud der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, gemeinsam mit der Bundesarchitektenkammer und den Architektenkammern Berlin und Brandenburg ins „Futurium“ in Berlin am 12.9. Bundesbauministerin Geywitz war bei einer Architekturführung im Vorfeld dabei und begrüßte anschließend die Teilnehmer der Konferenz, die endlich wieder als Präsenzveranstaltung durchgeführt werden konnte. Sie warb für Sensibilität für Menschen mit Einschränkungen – insbesondere die Planenden sollten die Sicht anderer Menschen berücksichtigen. Die Bundesbauministerin wies darauf hin, dass derzeit lediglich 1 Mio. Sozialwohnungen noch existierten und dringend mehr gebaut werden müsste, bei denen barrierefreies Bauen zu berücksichtigen sei. Die Regierung werde für den Sozialwohnungsbau 14,5 Milliarden Euro bis zum Jahr 2026 zur Verfügung stellen.
Auch Jürgen Dusel stellte fest, dass bezahlbarer und barrierefreier Wohnraum in Deutschland Mangelware sei und dringend benötigt würde. Barrierefreiheit sei ein Qualitätsstandard und er forderte, dass sozialer Wohnungsbau grundsätzlich barrierefrei sein müsse. Schwerpunkt der Regionalkonferenz war die Auswirkungen von Barrierefreiheit auf die Baukosten. Um zu diskutieren, ob barrierefreies Bauen im Vergleich zum konventionellen Bauen zu Mehrkosten führe, wurde eine Studie von TERRAGON und DStGB von 2017 herangezogen, die zu dem Ergebnis kam, dass Barrierefreiheit nur gut 1 Prozent der Gesamtbaukosten ausmache, sofern eine intelligente Planung erfolge. Dusel forderte daher, dass Neubau grundsätzlich barrierefrei sein sollte und dies müsse auch verbindlich vorgegeben werden. Hilfreich für die Planer sind dabei die Beratungsstellen für Barrierefreies Bauen, die sich dem Publikum präsentieren. Wie Barrierefreiheit gut gelingen kann, wurde anhand der vier „Best-Practice-Beispiele“ aus der Praxis beleuchtet. Die ausgebuchte Veranstaltung wurde wieder von ZDF-Sportjournalistin Katrin Müller-Hohenstein moderiert.
14. Regionalkonferenz am 12.5.2021 mit der Bayerischen Architektenkammer
„Inklusiv gestalten – Arbeit und Inklusion“
Arbeit bedeutet Anerkennung und Teilhabe, daher gehört zu einer inklusiven Gesellschaft, dass sich alle Menschen mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten einbringen können. Wie dies gelingen kann, wurde auf der Regionalkonferenz „Arbeit und Inklusion“ am 12.5.2021 besprochen, zu der Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, gemeinsam mit der Bayerischen Architektenkammer und der Bundesarchitektenkammer geladen hatten.
Wie es durch kluge Gestaltungsideen gelingen kann, dass sich Menschen mit Behinderungen gut im Arbeitsleben einbringen können, wurde anhand der Best-Practice-Beispiel vermittelt. Dusel vertraue auf die Expertise der Architektinnen und Architekten und Ingenieurinnen und Ingenieure aller Fachrichtungen und betonte „Barrierefreiheit auch bei den Arbeitsplätzen ist der Schlüssel für eine inklusive Gesellschaft und hat eine tiefe soziale Dimension“.
Über 300 Interessierte folgten der Konferenz, die wieder von ZDF-Sportjournalistin Katrin Müller-Hohenstein moderiert wurde und als Online-Liveveranstaltung mit Publikumsbeteiligung per Chat durchgeführt wurde. Am Eröffnungstalk nahm Carolina Trautner, MdL, Bayerische Staatsministerin für Familie, Arbeit und Soziales teil. Hubertus Heil, Bundesminister für Arbeit und Soziales, gratulierte zum 5-jährigen Bestehen der Veranstaltungsreihe. Insgesamt wurden seit Beginn 2016 bereits 14 Regionalkonferenzen „Inklusiv gestalten“ durchgeführt. Es konnten insgesamt über 6.000 Interessierte erreicht werden.
Die BAKBAK Bundesarchitektenkammer strebt nach den anstehenden Bundestagswahlen am 26.9.2021 eine Fortsetzung der erfolgreichen Veranstaltungsreihe mit dem zukünftigen Bundesbehindertenbeauftragten für 2022 an.
13. Online-Regionalkonferenz am 18.3.2021 mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz
„Inklusiv gestalten – Inklusion und Wildnis, Natur / Freizeit“
Sind Barrierefreiheit und Wildnis ein Widerspruch? Wie erleben Menschen mit Behinderungen das Thema Wildnis? Wie kann durch kluge Gestaltung in der Wildnis Teilhabe ermöglicht werden, ohne die Wildnis wieder wegzunehmen? Diese und viele andere Fragen wurde auf der 13. Regionalkonferenz „Inklusion und Wildnis“ am 18.03.2021 besprochen, zu der Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, gemeinsam mit der Architektenkammer Rheinland-Pfalz und der Bundesarchitektenkammer geladen hatten. Dusel wies darauf hin, dass ca. 13 Mio. Menschen in Deutschland mit Beeinträchtigungen leben und eine sehr heterogene Gruppe darstellten – dabei würden nur 3% mit Behinderung geboren, die anderen erwerben diese im Laufe ihres Lebens. In Zeiten der Corona-Pandemie erlebten auch Menschen ohne Behinderungen, was Einschränkungen bedeuteten.
Um ein gleichberechtigtes Naturerleben und Teilhabe in der Wildnis zu ermöglichen, brauche es die Expertise und Lösungen von klugen Menschen – er vertraue daher auf die Architektinnen und Architekten und Ingenieurinnen und Ingenieure aller Fachrichtungen. Freizeit und Erholung gehörten zum Leben dazu und Menschen mit Beeinträchtigungen sollten selber entscheiden können, was sie machen und welche Risiken sie eingehen wollen. Die Teilhabe von Menschen bezeichnet Dusel als das „Betriebssystem unserer Demokratie“, den sie habe eine zutiefst soziale Dimension und sei ein Gewinn für die ganze Gesellschaft, ganz nach dem Motto seiner Amtszeit „Demokratie braucht Inklusion“.
Durch die Regionalkonferenz führte wieder ZDF-Sportjournalistin Katrin Müller-Hohenstein. Die drei Best-Practice-Beispiele und zwei Impulsvorträge zeigten anschaulich, wie Inklusion und Wildnis gelingen kann und wie durch Kreativität und Expertise seitens der Architekten und Planer, sowie im Dialog mit Betroffenen und Eigentümern gute Lösungen gefunden werden können. Mehr als 1.000 Zuschauer folgten der Konferenz, die Corona-bedingt wieder als Online-Liveveranstaltung mit Publikumsbeteiligung per Chat durchgeführt werden musste.
12. Online-Regionalkonferenz am 13.1.2021 mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
„Inklusiv gestalten – Ideen und gute Beispiele aus Architektur und Stadtplanung“ – Schwerpunkt „Gesundheit“
Die 12. Regionalkonferenz „Inklusiv gestalten – Ideen und gute Beispiele aus Architektur und Stadtplanung“ am 13.1.2021 befasste sich diesmal mit dem Schwerpunktthema „Gesundheit“. Eingeladen haben der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, die Architektenkammer Nordrhein-Westfalen und die BAK. Erneut zeigte sich, dass das Format der Online-Regionalkonferenzen mit Liveübertragung gut funktioniert – im Durchschnitt folgten über 450 Teilnehmer und Teilnehmerinnen dauerhaft der Konferenz – in der Spitze waren es sogar über 600.
Durch einen Impulsvortrag von Prof. Dr. Elisabeth Wacker sowie drei Best-Practice Beispiele aus Köln, Dortmund und Warburg zeigte sich, dass im Gesundheitsbereich wie bei Arztpraxen und im Krankenhauswesen erhebliches Potential für barrierefreie Gestaltung besteht. Hervorzuheben ist, dass mit der Landesbauordnung NRW ein Paradigmenwechsel beim Wohnungsbau eingeleitet wurde. Der Bundesbehindertenbeauftragte betonte, dass es nicht nur unter demographischen Gesichtspunkten keinen Sinn mache, nicht barrierefrei zu bauen. Insbesondere bei Arztpraxen spricht er sich für mehr Barrierefreiheit aus, denn die wenigsten Praxen könnten angeben, zumindest teilweise barrierefrei zu sein.
Am Beispiel der Stadt Warburg, die in ihrem historischen Kern barrierefrei ausgebaut wurde, war zu erkennen, dass solche Maßnahmen einen Mehrwert für alle darstellen und Inklusion auf der einen Seite und ein hoher Gestaltungsanspruch kein Widerspruch sein müssen.
Besondern gefragt sei die Expertise der Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen, die mit klugen kreativen, barrierefreien Lösungen wesentlich zu einer inklusiven Gesellschaft beitragen können. Durch den Nachmittag führt wieder sehr lebendig und mitnehmend ZDF-Sportjournalistin Katrin Müller-Hohenstein.