New Leipzig Charter 2020
Unter dem Titel “The New Leipzig Charter – The transformative power of cities for the common good” werden in der Neuauflage drei grundlegende Dimensionen für einen nachhaltigen städtischen Wandel definiert, die soziale, ökonomische und ökologische Aspekte einschließen: „The just city, the green city and the productive city“.
Ziel ist, eine stärkere Berücksichtigung der stadtpolitischen Themen in der europäischen Politik zu erreichen und die Rolle der Städte bei Klimaschutz und Nachhaltigkeit hervorzuheben. Ferner wird gute Koordinierung betont.
Der Text beinhaltet den auch von der BAKBAK Bundesarchitektenkammer im Vorfeld geforderten ganzheitlichen Ansatz für eine hohe Baukultur als Grundlage für integrierte Planung und die Gestaltung der gebauten Umwelt (Seite 2 „…a holistic understanding of high-quality Baukultur as the basis of integrated planning and design“ und Seite 6 „high quality built environment”) .
Ein neues Element der Charta ist ein Umsetzungsplan (Anlage 2). Dieses Dokument ist die Basis für die weitere Zusammenarbeit auf lokaler, regionaler, nationaler und europäischer Ebene, um die Belange von Städten und Gemeinden in Europa zu stärken. Beide Dokumente unterstreichen die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit aller Partner in der EUEU Europäische Union.
Referenzdokumente zur „New Leipzig Charter“
Archiv: Leipzig Charta 2007
2007 wurde die Leipzig-Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt von den EU-Mitgliedstaaten unterzeichnet. Diese verpflichteten sich damit erstmals, einen integrierten und gebietsbezogenen Ansatz in der Stadtentwicklung zu verfolgen. Die Leipzig-Charta soll zur deutschen EU-Ratspräsidentschaft 2020 neu aufgelegt werden.
Texte und Dateien zur Leipzig Charta 2007
- Allgemeine Informationen
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Die „Leipzig Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt“ wurde auf Initiative von Bundesminister Tiefensee unter breiter Beteiligung der Fachkreise und Berücksichtigung der Ergebnisse der Informellen Städtebauministertreffen von Lille (2000), Rotterdam (2004) und Bristol (2005) erarbeitet. Ihre Unterzeichnung erfolgte am 24. Mai 2007 anlässlich des informellen EU-Stadtentwicklungsrates in Leipzig. In die Leipzig Charta sind ebenfalls die Ergebnisse des Europäischen Forums für Architekturpolitiken (EFAPEFAP Europäisches Forum für Architekturpolitiken) eingeflossen, dessen Mitwirkende am 26. und 27. April 2007 in Hamburg zusammengekommen waren, um sich zum Konferenzthema „Baukultur für eine nachhaltige Stadtentwicklung“ auszutauschen.
Eine Einigung auf gemeinsame Grundsätze und Strategien einer europäischen Stadtentwicklungspolitik ist insofern nicht selbstverständlich, als dass auf europäischer Ebene keine Zuständigkeit für stadtentwicklungspolitische Angelegenheiten existiert. Die Bedeutung, die dem Thema eigentlich auf europäischer Ebene mit Blick auf die Erfüllung der Lissabon- und Göteborg-Strategie zukommt, hatte die Europäische Kommission in ihrer Mitteilung „Die Kohäsionspolitik und die Städte“ vom Juli 2006 hervorgehoben. Die Anforderungen, die Städte erfüllen müssen, wie sie „beschaffen“ sein müssen, um einen nachhaltigen Beitrag zur Erreichung dieser politischen Ziele zu leisen, führt die „Leipzig Charta“ im Vorwort aus: „Auf Dauer können die Städte ihre Funktion als Träger gesellschaftlichen Fortschritts und wirtschaftlichen Wachstums im Sinne der Lissabon-Strategie nur wahrnehmen, wenn es gelingt, die soziale Balance innerhalb und zwischen den Städten aufrechtzuerhalten, ihre kulturelle Vielfalt zu ermöglichen und eine hohe gestalterische, bauliche und Umweltqualität zu schaffen.“
Aus dieser Aussage leiten sich bereits die drei Grundpfeiler der mit der Leipzig Charta verabschiedeten europäischen integrierten Stadtentwicklungspolitik ab: Förderung qualitätsvoller öffentlicher Räume, da diese insbesondere als weicher Standortfaktor positiv auf die Ansiedlung von Unternehmen und Arbeitskräften ausstrahlen; Modernisierung der Infrastrukturnetze und damit Begünstigung von Umwelt- und Lebensqualität; Förderung des Wissenspotenzials einer Stadt durch aktive Innovations- und Bildungspolitik. Da Entwicklungsunterschiede und soziale Differenzierungen innerhalb einer Stadt beträchtlicher sein können als die „durchschnittlichen“ Unterschiede zwischen einzelnen Städten, befasst sich ein zweiter Schwerpunkt der Leipzig Charta mit Strategien zur Aufwertung benachteiligter Stadtgebiete, um einer Destabilisierung langfristig entgegenzusteuern.
Anlässlich des zehnten Jahrestags der Charta hat das Bundesinstitut für Bau- Stadt- und Raumforschung eine Studie veröffentlicht, die untersucht, inwieweit die Prinzipien der Leipzig-Charta im Zeitraum 2012 – 2020 Anwendung gefunden haben. Die Studie veranschaulicht die Bedeutung integrierter Stadtentwicklungspolitik und die begleitenden Governance-Ansätze und Finanzierungsmechanismen im Hinblick auf aktuelle stadtpolitische Herausforderungen.
- Links, Downloads und Dateien
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- BAK-Position zum Entwurf der Leipzig-Charta
- Leipzig Charta
- BBSR-Studie „Zehn Jahre Leipzig-Charta zur nachhaltigen europäischen Stadt“
- Informationen des BMVBS zur Leipzig Charta
- Follow-Up der Territorialen Agenda und der Charta von Leipzig – Entschließung des Europäischen Parlaments vom 21. Februar 2008
- Erklärung von Marseille – Abschlusserklärung des informellen Ministertreffens in Marseille zur Stadtentwicklung vom 24. November 2008
- Schlussfolgerungen des Rates der Europäischen Union zur Architektur vom 13. Dezember 2008