Der Tag der Architektur findet am letzten kompletten Juni-Wochenende mit Ausnahme Nordrhein-Westfalens statt. Fort findet er bereits am 17./18.6.2023 statt.
Geboten wird wie immer ein breites Spektrum an Bautypologien: Privathäuser, neue Miet- und Eigentumswohnungen, Bauwerke für Büro und Verwaltung, für Schule und Bildung, für Senioren und Kinder, für Handwerk und Gewerbe bis hin zu Gärten und Parks.
Für die Besucher ergibt sich der besondere Reiz am Tag der Architektur daraus, dass die meisten Objekte üblicherweise nicht für Interessierte offen stehen. Außerdem können sie neben vielfältigen Anregungen für eigene Planungs- und Baumaßnahmen auch im direkten Gespräch mit den Fachleuten vor Ort Positionen diskutieren, Probleme lösen und Fragen erörtern.
Grußwort zum Tag der Architektur 2023
Der Tag der Architektur bietet einer breiten Öffentlichkeit bundesweit die einzigartige Gelegenheit, vielfältige Architektur, stadt-, garten- oder landschaftsplanerische Projekte kennenzulernen, zu besichtigen und sich im Gespräch zu informieren und auszutauschen. Der diesjährige Tag der Architektur steht unter dem Motto „Architektur verwandelt“. Gute Planung und Gestaltung – eine hohe Baukultur – verwandelt nicht nur die physischen Räume unserer Städte und Gemeinden und schafft Möglichkeiten zur individuellen Entfaltung. Sie verändert auch unser aller Wahrnehmung auf die Orte, die unseren Alltag und unser Zusammenleben prägen, von klein auf bis ins hohe Alter.
Der Tag der Architektur gibt dazu wichtige Denkanstöße. Durch die Präsentation unterschiedlichster Projekte werden nicht nur deren gestalterische Qualitäten verdeutlicht, sondern auch Aspekte der Nachhaltigkeit, des ressourcenschonenden Umgangs und der Kreislaufwirtschaft, die zunehmend einen wichtigen Bestandteil beim Bau und Betrieb ausmachen, demonstriert.
Die Unterstützung und Förderung von nachhaltigem und gleichzeitig bezahlbarem Bauen ist ein zentrales Anliegen des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Eine bedeutende Rolle spielt dabei der Gebäudebestand als unser baukulturelles Erbe und als materielle Ressource, den es gilt in seiner Vielfältigkeit zu pflegen und weiterzuentwickeln angesichts sich weiter ausdifferenzierender gesellschaftlicher Bedürfnisse an Wohnen, Arbeit und Freizeit. Auch der Tag der Architektur wirbt für die Wertschätzung des Vorhandenen und für Mitgestaltungsmöglichkeiten an unserer geplanten und gebauten Zukunft.
Die Bundesregierung beabsichtigt die Beschleunigung und Vereinfachung von Bauvorhaben sowie die Baulandmobilisierung mit einer umfassenderen Novelle des Baugesetzbuches. Schwerpunkte dabei sind die Stärkung der Innenentwicklung von Städten und Gemeinden sowie der mit dem Baulandmobilisierungsgesetz geschaffenen Instrumente zur Wohnraumversorgung und von Maßnahmen zur Klimaanpassung. Des Weiteren prüfen wir Flexibilisierungsmöglichkeiten, auch in Zusammenhang mit Vorgaben der Baunutzungsverordnung. Mit den Regelungsvorschlägen wollen wir die Umsetzung der Neuen Leipzig Charta im Sinne der gerechten, grünen und produktiven Stadt sicherstellen.
Mit der Holzbauinitiative in Verbindung mit der Holzbaustrategie verfolgt die Bundesregierung zudem strategische Überlegungen mit konkreten Handlungsfeldern und Maßnahmen im Bereich des klima- und ressourcenschonenden Bauens mit Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen.
Mit Bundeshilfen in Höhe von 2,5 Milliarden Euro unterstützt der Bund 2023 den sozialen Wohnungsbau und das Junge Wohnen in den Ländern. 500 Mio. Euro stehen davon erstmalig für das Programm „Junges Wohnen“ zur Verfügung, das den erheblichen Bedarf an Wohnraum für Auszubildende und Studierende adressiert. Bis 2026 beabsichtigen wir, bundesseitig insgesamt 14,5 Mrd. Euro für den sozialen Wohnungsbau bereitzustellen.
Für die drei Programme der Städtebauförderung von Bund und Ländern stellt der Bund 2023 zudem erneut 790 Millionen Euro für lebendige und lebenswerte Städte und Gemeinden in der Bundesrepublik zur Verfügung.
Um bezahlbaren Wohnraum und gut gestaltete, lebenswerte Quartiere in Deutschland dauerhaft zu schaffen und zu sichern, müssen die Kräfte und das Engagement aller Akteure aus Bund, Ländern und Kommunen, aus der Bau- und Wohnungswirtschaft und aus der Zivilgesellschaft gebündelt werden. Zentrale Kooperationspartner sind dabei insbesondere auch die planenden Berufe, in deren Aufgabenfeldern sich die Auswirkungen des Klimawandels, der demographischen, sozialen und weltpolitischen Entwicklungen unmittelbar widerspiegeln. Mit ihrer Arbeit, ihrem Fachwissen und ihrer gestalterischen Kreativität tragen Planerinnen und Planer wesentlich zur Realisierung unserer bau- und wohnungspolitischen Ziele bei.
Ich wünsche dem Tag der Architektur 2023 und allen Mitwirkenden, dass die Vermittlung des Werts lebenswerter und qualitätsvoll gestalteter Räume auf großes Interesse in der Öffentlichkeit stößt.
Cansel Kiziltepe
Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen