Chancengleichheit zu fördern bedeutet auch anzuerkennen, dass momentan nicht alle Menschen mit denselben Privilegien ausgestattet sind. Das Thema umfasst auch Fragen der Herkunft und der Anerkennung von Menschen. Unabhängig von ihren persönlichen Merkmalen oder Neigungen.
Aus der Erkenntnis heraus, dass Architektinnen und Architekten aller Fachrichtungen sowie Stadtplanerinnen und Stadtplaner nicht alleine den gesellschaftlichen Wandel erreichen, dieser aber ohne sie auch nicht möglich ist, wurde 2019 in der Bundesarchitektenkammer eine Projektgruppe zum Thema Chancengleichheit gegründet.
Die Projektgruppe hat drei Handlungsfelder identifiziert und dazu Empfehlungen formuliert, die für mehr Chancengleichheit sorgen, indem sie Vielfalt sichtbarmachen, über Unterschiede informieren und Veränderungen unterstützen.
Baustelle Chancengleichheit
Gleichstellung ist ein gesamtgesellschaftliches Thema und gelingt nur, wenn Politik und Wirtschaft die Gleichberechtigung als Chance für mehr soziale Gerechtigkeit, mehr Wohlstand und mehr Entwicklung begreifen. Frauen fordern Ihren gerechten Anteil am Arbeitsmarkt immer stärker ein.
Hinzu kommt in den Unternehmen die wachsende Bereitschaft, Frauen selbstverständlicher zu fördern und bei der Karriere zu unterstützen. Gelebte Chancengleichheit ist längst ein Wirtschaftsfaktor für moderne Gesellschaften.
Die 16 Architektenkammern der Länder vertreten eine Vielzahl von Arbeitgebenden und Arbeitnehmenden und können durch das #Sichtbarmachen, #Informieren und #Unterstützen einen wertvollen Beitrag zur Chancengleichheit leisten und ihre Verantwortung in der Gesellschaft wahrnehmen.
Women in Architecture Berlin 2021: manifestA mit Forderungen an Politik übergeben
WIA Berlin, das erste Festival in der Hauptstadt zum Thema „Frauen in der Architektur“, hat im Juni stattgefunden und wurde vom Berliner Netzwerk von Planerinnen n-ails e.V. und der Architektenkammer Berlin veranstaltet. Anlässlich der Finissage des Festivals am 1. Juli wurde die manifestA, als erste Ergebnissicherung und Forderungskatalog, an Wenke Christoph, Staatssekretärin für Wohnen, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin, übergeben. In ihrer Rolle als Co-Schirmfrau von WIA Berlin 2021 nahm sie die manifestA als Erste entgegen und rief in ihrer Rede die Akteurinnen des Festivals zur Übergabe an weitere Entscheider und Politikerinnen auf.
Die manifestA wurde vor und während des Festivals gemeinsam mit den 34 Akteurinnen erarbeitet. Damit sollen Impulse für weiterführende Auseinandersetzungen mit dem Thema Frauen in der Architektur gesetzt werden, beispielsweise für Studien, Publikationen oder Artikel, so dass das Festival nachhaltig wirkt.
In vielen Aspekten weiterhin gültig ist der Artikel, den Cornelia Dörries 2011 für das Deutsche Architektenblatt verfasst hat.