In Quartiere und Gebäude zu investieren, diese zu entwickeln, zu planen, zu bauen und zu betreiben, kann nicht ohne die Expertise von Architektinnen und Architekten stattfinden.
Wie das zukunftsfähig umgesetzt werden kann, diskutierte die BAKBAK Bundesarchitektenkammer in einem „Talk zur Expo Real“ mit Planerinnen und Vertretern aus Verwaltung und Immobilienwirtschaft am 13., 14. und 15. Oktober jeweils um17:00 Uhr.
„Wir müssen reden!“ hieß die dreiteilige Gesprächsreihe dann auch folgerichtig.
Gesprächsthemen waren:
- 13.10. „Die Neu-Erfindung der Innenstädte“
- 14.10. „Bestand im Umbau“
- 15.10. „Klimaschutz als Bauaufgabe“
Die Neuerfindung der Innenstädte
13.10. 2020
Die Innenstadt (im Gegensatz zum Stadtrand oder zum ländlichen Raum) wünschen wir uns voller Leben, mit einer Vielfalt von Geschäften, Dienstleistern, kulturellen Einrichtungen, Arbeitsplätzen, Begegnungsmöglichkeiten. Aber nur noch selten finden wir derart vielfältige und lebensnahe Orte. Die Innenstadt kriselt und die Pandemie hat bestehende Schwächen schonungslos offengelegt.
Was müssen wir – Gesetzgeber, Kommune, Einzelhändler, Handwerk und Industrie, Architekten und Stadtplaner, und auch die Einwohner der Stadt – besser machen für einen gesellschaftlichen, ökonomischen und technischen Wandel, von dem der öffentliche Raum und die europäische, die gemischte lebendige und lebenswerte Stadt nachhaltig profitieren?
- Anne Katrin Bohle, Staatssekretärin des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat
- Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer
- Stephan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE
- Andreas Mucke, Oberbürgermeister Stadt Wuppertal
- Moderation: Dr. Tillman Prinz, Bundesgeschäftsführer der Bundesarchitektenkammer.
Bestand im Umbau
14.10. 2020
Unsere gebaute Umwelt ist mehr als die Summe von Städten, Straßen und Gebäuden. Historisch gewachsener Bestand ist zugleich unsere wichtigste Ressource für die bauliche Weiterentwicklung sowohl in Deutschland als auch in Europa. Dem Umbau des Vorhandenen wächst aus dieser Perspektive eine besondere Bedeutung zu. Denn Umbau ist Nachhaltigkeit per se.
Wer umbaut, führt die in der physischen Substanz gespeicherte Energie neuen Nutzungen zu. Dafür braucht es Kreativität, planerische Kompetenz und Gestaltungswillen, aber auch das Bewusstsein für den bleibenden Wert guter Architektur. Kurzum: Dafür braucht es uns, die Architektinnen und Architekten aller Disziplinen.
- Barbara Ettinger-Brinckmann, Präsidentin der Bundesarchitektenkammer
- Reiner Nagel, Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur
- Vera Hartmann, sauerbruchhutton mit dem Projekt Berlin Metropolitan School
- Silke Friedrich, Berlin Metropolitan School
- Moderation: Dr. Tillman Prinz, Bundesgeschäftsführer der Bundesarchitektenkammer
Klimaschutz als Bauaufgabe
15.10. 2020
Wir Menschen stoßen grundlegende Veränderungen im Erdsystem an und sind in der Lage, das Klimasystem zu zerstören. Willkommen im Anthropozän. Das Pariser Klimaabkommen versucht gegenzulenken und hat zum Ziel, die Emissionen in den Städten bis 2050 auf 0 zu reduzieren.
Was heißt das für unser zukünftiges Stadtleben? Definitiv, dass wir die Städte von morgen nicht wie die Städte von gestern bauen können. In der Aufgabe, die Stadt neu zu erfinden, kann für Architektinnen und Architekten eine große und spannende Herausforderung liegen. Worum geht es hierbei genau? Warum liegt in interdisziplinären Arbeitsgruppen die Zukunft?
- Karin Loosen, Präsidentin der Hamburgischen Architektenkammer
- Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB e.V.
- Raoul Schmidt-Lamontain, Klimaschutz-Bürgermeister der Stadt Heidelberg ab 01.10.2020 (angefragt)
- Jette Hopp, Architekturbüro Snøhetta, Oslo
- Moderation: Dr. Tillman Prinz, Bundesgeschäftsführer der Bundesarchitektenkammer